Cargo-Kulte mit Folgen
Im
Frühjahr
1945
hatten
die
Amerikaner
das
Gebiet
um
Hollandia
in
Neuguinea
zu
einem
Basislager
ausgebaut.
Zeitweise
waren
dort
bis
zu
40
000
Soldaten
stationiert.
Flugzeuge
landeten
und
starteten
nonstop,
um
Nachschub
für
den
Krieg
im
Pazifik
zu
bringen.
Die
Buschbewohner,
meist
Papuas,
beobachteten
das
Treiben
der
Fremden
verständnislos.
Sie
hatten
weder
eine
Ahnung
von
Weltpolitik
noch
von
Technologie.
Nun
verteilten
amerikanische
Soldaten
immer
wieder
kleine
Geschenke,
beispielsweise
Schokolade,
Kaugummi,
alte
Schuhe
oder
eine
leere
Flasche.
Bald
belegten
die
Eingeborenen
alle
diese
Geschenke
mit
dem
Wörtchen
“Cargo”,
das
sie
bei
den
Fremden
gehört
hatten.
Cargo
ist
die
englische
Bezeichnung
für
“Ware”.
Immer
mehr
Eingeborene
wagten
sich
aus
dem
Busch
bis
an
die
Ränder
der
Flugpiste.
Dort
beobachteten
sie,
wie
grosse,
silberne
Vogel
mit
lautem
Lärm
in
die
Wolken
stiegen.
Wahrscheinlich
zum
Himmel.
Die
Eingeborenen
wünschten
sich,
dass
diese
Himmelsvögel
direkt
auf
ihr
Stammesgebiet
flogen
und
dort
ihr
“Cargo”
ausluden.
Was
war
zu
tun?
Die
Papuas
glaubten,
sie
mussten
sich
nur
genauso
verhalten
wie
die
Fremden.
So
entstand
auf
der
Insel
Wewak
ein
regelrechter
Geisterflughafen
mit
imitierten
Pisten
und
Flugzeugen
aus
Holz
und
Stroh.
Im
östlichen
Hochland
von
Neuguinea
fanden
holländische
Beamte”Radiostationen”
und
aus
Blättern
zusammengerollte
“Isolatoren”.
Armbanduhren
wurden
imitiert
–
aus
Holz
und
Eisen.
Sogar
nachempfundene
Stahlhelme
aus
Schildkrötenpanzern
entstanden.
Holländische
und
amerikanische
Offiziere
betrachteten
diese
Narreteien
ziemlich
fassungslos
und
lachten
köstlich
darüber.
“Die
Eingeborenen
imitierten
tapfer
und mit einer unglaublichen Ernsthaftigkeit alles, was sie beobachteten.”
…In
der
Ethnologie
werden
all
diese
Missverständnisse
mit
dem
Wörtchen
“Cargo-Kult”
abgedeckt.
Der
Startschuss
für
einen
Cargo-Kult
ist
stets
das
Zusammenprallen
zweier
unterschiedlicher
Gesellschaften.
Eine
Kultur
ist
technologisch
weniger
entwickelt
als
die
andere
und
versteht
die
Technologie
der
weiter
entwickelten
Gesellschaft
nicht.
Sämtliche
Kontakte
von
Eingeborenen
mit
einer überlegenen Technologie liefen auf dasselbe heraus:
1.
Die
Träger
der
überlegenen
Technologie
wurden
von
der
anderen
Seite
als
“übernatürlich” eingestuft.
2.
Der
Irrtum
wurde
bald
erkannt
und
die
“Übernatürlichen”
ins
Reich
der
Menschen zurückgestuft.
3.
Bereits
vor
dem
Eintreffen
der
Fremden
waren
andere,
wiederum
“Übernatürliche Götter” bekannt. Ihre Rückkehr wurde allgemein erwartet…
Quelle und mehr zum Thema in: Was ist falsch im Mayaland?