Megalithen und Steinkonstruktionen
Das Hypogäum auf Malta
Wer
–
ausser
den
intelligenten
Ungläubigen,
den
Zweiflern,
die
an
den
Welträtseln
interessiert
sind
–
hat
schon
etwas
von
einem
“Hypogäum”
gehört?
Das
Wort
stammt
aus
dem
Griechischen
und
bedeutet
“unter
der
Erde”
(hypo
=
unter,
gaia
=
Erde).
Das
Hypogäum
von
Malta
ist
genauso
rätselhaft
wie
die
“Geleise”
an
der
Oberfläche.
Entdeckt
wurde
der
Raum
durch
puren
Zufall.
Im
Jahre
1899
fand
ein
Baumeister
unweit
der
Kaimauer
des
grossen
Hafens
von
Malta
eine
Steinplatte
auf
dem
Boden,
die
nicht
dorthin
passte.
Mit
Stemmeisen
druckte
er
sie
weg
und
starrte
in
einen
rechteckigen
Schacht,
der
senkrecht
in
der
Tiefe
verschwand.
Der
Baumeister
schwieg.
Er
wusste,
dass
es
überall
auf
der
Insel
unterirdische
Anlagen
gab.
Er
hielt
den
Mund
auch
deshalb,
weil
er
befürchtete,
die
Behörden
könnten
sein
Bauvorhaben
blockieren.
Heute
sind
die
unterirdischen
Räume
touristisch
erschlossen.
Mit
Einschränkungen.
Hypogäum-Besuche
in
Gruppen
sind
nur
mit
vorheriger
Anmeldung
möglich.
Die
Gäste
werden
zuerst
in
ein
Kino
geführt
und
bestaunen
eindrückliche
Bilder
der
Felsenräume.
Dann
dürfen
sie
in
Einerkolonne
auf
vorgeschriebenen
Rampen
einen
Teil
der
Anlage
besichtigen.
Das
Hypogäum
ist
anders
als
ein
Dolmen
irgendwo
auf
der
Welt,
anders
als
ein
Königsgrab
in
Ägypten.
Vom
Hauptraum
aus
zweigen
Gänge
zu
Nischen
und
kleineren
Kammern
ab.
Wände
und
Decke
sind
in
tadelloser
Megalithbauweise
gearbeitet:
klare
Linien,
scharfe
Kanten
an
den
mächtigen
Quadern.
Darüber
eine
abgerundete,
geschwungene
Decke
in
drei
übereinanderliegenden
Schichten.
Das
≫Gesamtkunstwerk≪
ist
eine
Meisterleistung,
die
überhaupt
nicht
in
die
Steinzeit
passt.
Die
Monolithen
ragen
fugenlos
vom
Boden
zur
Decke,
die
Nischen
sind
wie
aus
einem
Guss
aus
dem
Fels
gehämmert
worden,
die
gekrümmte
Decke
sogar
in
der
Form
einer
Kuppel. Die hat im steinzeitlichen Denken schon gar nichts zu suchen.
Wer soll diese Anlage aus dem Fels geschlagen haben? Wozu diente sie?
Quelle:
Der
Mittelmeerraum
und
seine
mysteriöse
Vorzeit,
S. 48 ff